Hiob 7 HFA
1. »Das Leben der Menschen gleicht der Zwangsarbeit, von früh bis spät müssen sie sich abmühen!
2. Ein Landarbeiter sehnt sich nach dem kühlen Schatten am Abend; er wartet darauf, dass ihm sein Lohn bezahlt wird.
3. Und was ist mein Lohn? Monate, die sinnlos dahinfliegen, und kummervolle Nächte!
4. Wenn ich mich schlafen lege, denke ich: ›Wann kann ich endlich wieder aufstehen?‹ Die Nacht zieht sich in die Länge, ich wälze mich schlaflos hin und her bis zum Morgen.
5. Mein Körper ist von Würmern und von dreckigem Schorf bedeckt. Meine Haut platzt auf und eitert.
6. Schneller als ein Weberschiffchen sausen meine Tage dahin, sie schwinden ohne jede Hoffnung.
7. O Gott, bedenke, dass mein Leben nur ein Hauch ist! Mein Glück ist dahin; es kommt nie wieder.
8. Noch siehst du mich, doch nicht mehr lange, und wenn du mich dann suchst, bin ich nicht mehr da.
11. Nein – ich kann nicht schweigen! Der Schmerz wühlt in meinem Innern. Ich lasse meinen Worten freien Lauf, ich rede aus bitterem Herzen.
12. O Gott, warum lässt du mich so scharf bewachen? Bin ich denn das Meer oder ein Meeresungeheuer?
15. Am liebsten würde ich erhängt! Lieber sterben als noch länger in diesem elenden Körper leben!
16. Ich gebe auf! So will ich nicht mehr weiterleben! Lass mich in Ruhe, denn mein Leben hat keinen Sinn mehr!
17. Gott, warum nimmst du einen Menschen so ernst? Warum beachtest du ihn überhaupt?
18. Jeden Morgen verlangst du Rechenschaft von ihm; du beobachtest ihn jeden Augenblick.
19. Wie lange schaust du mich noch prüfend an? Du lässt mich keinen Augenblick in Ruhe!
20. Du Menschenwächter – hat dich meine Sünde denn verletzt? Warum machst du mich zu deiner Zielscheibe? Bin ich dir zur Last geworden?
21. Warum vergibst du mir mein Unrecht nicht? Kannst du keine Sünde übersehen? Denn bald liege ich unter der Erde, und wenn du mich dann suchst, bin ich nicht mehr da.«