4.Mose 20 SCH1951
1. Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel kam in die Wüste Zin, im ersten Monat, und das Volk blieb zu Kadesch. Und Mirjam starb daselbst und ward daselbst begraben.
2. Und die Gemeinde hatte kein Wasser; darum versammelten sie sich wider Mose und wider Aaron.
3. Und das Volk haderte mit Mose und sprach: Ach, daß wir umgekommen wären, als unsre Brüder vor dem HERRN umkamen!
4. Und warum habt ihr die Gemeinde des HERRN in diese Wüste gebracht, daß wir hier sterben, wir und unser Vieh?
5. Warum habt ihr uns doch aus Ägypten an diesen bösen Ort geführt, da man nicht säen kann, da weder Feigenbäume noch Weinstöcke noch Granatäpfel sind, auch kein Wasser zu trinken?
6. Und Mose und Aaron gingen von der Gemeinde weg zur Tür der Stiftshütte und fielen auf ihr Angesicht. Und die Herrlichkeit des HERRN erschien ihnen.
7. Und der HERR redete mit Mose und sprach:
8. Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und redet mit dem Felsen vor ihren Augen, der wird sein Wasser geben. So sollst du ihnen Wasser aus dem Felsen verschaffen und die Gemeinde und ihr Vieh tränken.
9. Da holte Mose den Stab vor dem HERRN, wie er ihm gesagt hatte.
10. Und Mose und Aaron versammelten die Gemeinde vor dem Felsen; und er sprach: Höret doch, ihr Widerspenstigen: Aus diesem Felsen sollen wir euch Wasser verschaffen?
11. Und Mose hob seine Hand auf und schlug den Felsen zweimal mit seinem Stab. Da floß viel Wasser heraus; und die Gemeinde und ihr Vieh tranken.
12. Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr nicht auf mich vertraut habt, um mich vor den Kindern Israel zu heiligen, sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde!
13. Das ist das Wasser Meriba, wo die Kinder Israel mit dem HERRN haderten, und er sich an ihnen heilig erwies.
14. Darnach sandte Mose Botschaft aus Kadesch zu dem König der Edomiter: Also läßt dir dein Bruder Israel sagen: Du weißt alle Mühe, die uns begegnet ist;
15. daß unsre Väter nach Ägypten hinabgezogen sind; daß wir lange Zeit in Ägypten gewohnt und die Ägypter uns und unsre Väter mißhandelt haben;
16. und wir schrieen zum HERRN, und er erhörte unsre Stimme und sandte einen Engel und führte uns aus Ägypten. Und siehe, wir sind zu Kadesch, einer Stadt zuäußerst an deinem Gebiet.
17. So laß uns nun durch dein Land ziehen. Wir wollen weder durch Äcker noch durch Weinberge gehen, auch kein Wasser aus den Brunnen trinken. Wir wollen auf der Königsstraße ziehen und weder zur rechten noch zur linken Seite weichen, bis wir durch dein Gebiet gekommen sind.
18. Der Edomiter aber sprach zu ihnen: Du sollst nicht durch mein Land ziehen, sonst will ich dir mit dem Schwert entgegentreten!
19. Die Kinder Israel sprachen zu ihm: Wir wollen auf der gebahnten Straße ziehen, und wenn wir von deinem Wasser trinken, wir und unser Vieh, so wollen wir es bezahlen; wir wollen nur zu Fuß hindurchziehen.
20. Er aber sprach: Du sollst nicht hindurchziehen! Und der Edomiter zog ihnen entgegen mit mächtigem Volk und mit starker Hand.
21. Also weigerte sich der Edomiter, Israel zu vergönnen, durch sein Gebiet zu ziehen. Und Israel wich von ihm.
22. Da brachen die Kinder Israel auf von Kadesch, und die ganze Gemeinde kam zu dem Berge Hor.
23. Und der HERR redete mit Mose und Aaron an dem Berge Hor, an den Landmarken der Edomiter und sprach:
24. Laß Aaron sich zu seinem Volk versammeln; denn er soll nicht in das Land kommen, das ich den Kindern Israel gegeben habe, weil ihr meinen Worten beim Haderwasser ungehorsam gewesen seid.
25. Nimm aber Aaron und seinen Sohn Eleasar und führe sie auf den Berg Hor,
26. und zieh Aaron seine Kleider aus und lege sie seinem Sohn Eleasar an; und Aaron soll daselbst zu seinem Volk versammelt werden und sterben.
27. Da tat Mose, wie der HERR geboten hatte; und sie stiegen auf den Berg Hor vor den Augen der ganzen Gemeinde.
28. Und Mose zog Aaron seine Kleider aus und zog sie seinem Sohn Eleasar an. Und Aaron starb daselbst, oben auf dem Berge. Mose aber und Eleasar stiegen vom Berge hinab.
29. Und als die ganze Gemeinde sah, daß Aaron gestorben war, beweinte ihn das ganze Haus Israel dreißig Tage lang.